Hi Leute aus gegeben Anlaß =
War am We bei dem Motormenschen meines Vertrauens. Mein Motor(rn19) hat mittlerweile etwas über 60000 runter wovon ich bis auf 500 auch alle selbst gefahren bin. Fahr mein Bike nur auf der Ls. Hab den Motor gefordert aber nicht gequält. Warmfahren und regelmäßige Wartung versteht sich von selbst. Leider hab ich seid ein paar Monaten das Phänomen das mein rechter Handballen nach normalen Tages-Touren (zwischen 450 und 600km) etwas Taub wurde.
Waren jetzt keine Vibrationen wie auf ner Harley aber ich war mir sicher das sie langsam zunahmen.
Hab erst mal alles gecheckt, Radlager, Lenkkopf, Kette etc. um sicher zu gehen das es nicht etwas anderes als der Motor ist. Ergebnis= alles i.o.
Ich muss auch sagen das ich das Gefühl hatte das der Motorlauf etwas rauer wurde. Aber dachte das passt zur Laufleistung.
Wollte aber trotzdem auf Nummer sicher gehen und auf einen jüngeren wechseln.
Dann relativ günstig einen ``neuen`` Motor mit nachweisbar nur 13000km geschossen.
Mit meinem alten und dem neuen Motor dann am We zum Spezialisten und aus zwei Motoren(wollte meinen überarbeiteten Kopf vom alten übernehmen) einen guten machen.
Soweit der Plan.
Leider kommt es meistens anders…..den Rest des Satzes spar ich mir.
Zuerst ging es daran den neuen komplett zu zerlegen um zu sehen was Sache ist.
Leider kam dabei raus das der Vorbesitzer des Motors ein ganz schneller war. Soll heißen das er wohl immer vom Start weg gas gegeben hat. Ergebnis= Bild 1
Wie man hier sieht ist die Beschichtung der Kurbelwellenlagerschale an einer Stelle schon durch und man guckt direkt auf den Kupferkern. Je nach Fahrweise bedeutet das das wohl in 3000 bis 5000 ein Lagerschaden entstanden wäre.
Kurze Erklärung von mir als fast Leihe=
Wenn die Beschichtung weg ist gleitet die Kurbelwelle nicht mehr vernünftig über die Lagerschale. Dadurch kann zum einen unkontrolliert Öl aus dem Lager austreten was sich auf negativ auf die Ölversorgung der nachfolgenden Lager auswirkt da der Öldruck sinkt zum anderen ist die Oberfläche des Kupfers rauer was zu Schäden an der Kurbelwelle führt. Im schlimmsten Fall drehen sich durch die höhere Reibung die Lagerschalen mit der Kurbelwelle mit was dann einem Schaden des Lagerschalensitzes im Motorblock zur Folge hat. Einfach gesagt= Aua fürn Motor und AuAua für den Geldbeutel.
Ok nachdem der erste Schock verdaut war sind wir an den alten Motor ran mit der Hoffnung das der vielleicht in besserem Zustand bzw. einfacher wieder schick zu machen ist.
Motor also wieder komplett zerlegt und siehe da=
Bild 2 und 3
Schwein gehabt. Noch 1000-2000km und der Lagerschaden ist da. Übrigens wieder das Lager von der Kurbelwelle. An der Stelle wo die Beschichtung weg ist ist es sogar richtig scharfkantig.
Damit war der Traum vom intakten Motor den ich mit nach Hause nehmen kann geplatzt.
Jetzt wird also doch der neuere Hergerichtet quasi auf 0km gebracht . Da er in guten Händen ist mach ich mir darüber aber keine Gedanken mehr.
Worüber ich mir allerdings Gedanken mache (um langsam auf das Thema vom Thread zu kommen) ist ob und wie ich in Zukunft erkennen kann ob es Probleme im Motor gibt bzw. es in Richtung Lagerschaden geht.
Kann ja nicht sein das ich dann alle 2-3 Jahre komplett den Motor zerlegen muß. Allein der Yamaha Dichtungssatz (gibt auch Zubehördichtsätze aber damit gab es wohl auch schon schlechte Erfahrungen was die Dichtigkeit betrifft) kostet über 400€.
Meine Überlegung ist jetzt regelmäßig alle 5000-7000km eine Ölprobe zu entnehmen und sie zur Analyse in ein Labor zu schicken. Mir geht’s dabei vor allem um die Bestandteile Aluminium , Kupfer, Wasser und Eisen die normalerweise nicht im Öl vorkommen sollten.
Hab mich etwas geärgert das ich nicht früher drauf gekommen bin denn bei meinem alten Motor wäre das Kupfer bestimmt aufgefallen.
Hab noch keinen Plan zu welchem Labor ich die Proben schicke. Werde wohl wenn der Motor wieder drin ist nach ein paar km eine Referenzprobe (quasi wenn der Motor tip top ist) nehmen und die dann an 2-3 verschiedene Labore schicken und mir dann je nach Qualität der Auswertung eines aussuchen wo ich dann regelmäßig die Proben hin schicke.
Was haltet ihr davon?
Aber bitte nicht mit dem Kostenargument gegen die Laboruntersuchung kommen den die 40-80€ sind ein Witz gegen die bei einem Motorschaden. Und ja mir ist auch klar das die Labore damit auch Geld verdienen wollen aber das heißt ja nicht zwangsläufig das sie schlecht arbeiten.
Gruß Daniel