Das erste mal mit der eigenen RN32 in Brünn.
dann will ich mal meine Eindrücke darbieten.
Nach einer entspannten Anreise im Transporter kam endlich der Zieleinlauf. Brünn, Hier sind wir!!!
Nach der gewohnt freundlichen Anmeldung und dem Aufbau unseres "Motorhomes" wurden die Bikes gepflegt eingeparkt und alles für den Start vorbereitet.
Der Standplatz im Paddock hinter den Boxen am Zaun war für uns, wie letztes Jahr Ideal. Kurze Wege zum Reifenmann, Tankstelle, zum Restaurant, Pinkel-Klo zwischen den Boxen und zum zweiten nicht so gut besuchten Klo auf der Rückseite des Restaurants. Hier kann Mann im Regelfall auch in den hochfrequentierten Stunden bei guter Atemluft gepflegt Kacken gehen ohne aufstehen zu müssen- das Problem mit den "Presentiertellerklos" kennt der ein oder andere sicher. (die Info musste sein !)
Am Zaun hat man zudem direkten Strom sowie Wasseranschluss und gute Möglichkeiten sein Zeug relativ gut zu befestigen und hat dank der Mauer relativen Schutz vor Wind.
Mein Schlafplatz wurde schnell noch Blickdicht gemacht- Wichtig da der Platz die ganze Nacht nahezu Taghell beleuchtet wird. Im Moment ist die letzte Lampe vor dem Restaurant defekt, so ging es auf der einen Seite.
ERSTER TAG:
Etwa 22 Grad und fast ganz trocken und bewölkt.
RUNDENZEIT Tag 1: 2:22.9
Nach einer durch starken Regen leicht gestörten Nacht sah es am Morgen nicht so toll aus- Regenwahrscheinlichkeit für den Tag bei 80%.
Meinen ersten Turn ließ ich trotzdem nicht ausfallen. Immerhin trocknete die Ideallinie schon ab und meine Fahrgeilheit befahl mir zu fahren.
Ich habe die Zeit genutzt um die Strecke zu besichtigen, den Verlauf weiter einprägen, wo stehen die Streckenposten und Entfernungsschilder. Zudem habe ich gelernt das Slicks im Gegensatz zu Straßenreifen wesentlich empfindlicher auf feuchte Flecken reagieren.
RUNDENZEIT erster Turn: 2:48.5
Zum Glück hat das Wetter in den Sechs Turns bis auf einige kleine Nieselschauer gehalten. Mein Pirelli Superbike pro hat Prima gehalten und sah Top aus.
Gelernt: das Vertrauen in die heißen Reifen finden und den Schalter ab Boxenausfahrt umlegen und pushen, sodas der Reifen richtig heiß bleibt. Viele zu bearbeitende Fehler gefunden.
ZWEITER TAG.
Etwa 24 Grad und lockere Bewölkung
RUNDENZEIT Tag 2: 2:19.0
Nach dem ersten Turn mit dem noch guten Reifen konnte ich irgendwie keine weiteren Sekunden finden. Also musste ein neuer Reifen her, und welcher ist im allgemeinen der Beste? Klar der Bridgestone V02- in 200/655.
Also drauf gezogen, die bekannten Schwächen bearbeitet und schon fiel die Zeit auf das Tagestief.
Außerdem habe ich mein ersten Kontakt mit dem Kiesbett gemacht. Um Kurve 4 ordentlich flüssig zu durchfahren habe ich mich an eine Ordentliche Geschwindigkeit ran gearbeitet um irgendwann vor der Entscheidung zu stehen ob ich den Weg über die curbes und die Asphaltfläche dahinter und zurück zu schaffe oder lieber auf mache um eine der viel gelobten Auslaufflächen zu nutzen. Na ja, der Weg durch das Kiesbett ( NICHT Lenken und NICHT Bremsen im Kopf) war recht komfortabel und die überschüssige Geschwindigkeit wurde entgegen meiner aktuellen Einschätzung doch noch rechtzeitig vor den Reifenstapeln abgebaut. So konnte ich wieder auf die Strecke und schön weiter fahren.
Highlight war heute das 2h Endurance. Dafür hatten wir für unsere beiden Teams zwecks Stromversorgung einfach eine der leeren und offen stehenden Boxen gekapert . Die Erfahrung eines Rennens ist schon Geil, die Motivation ist halt eine andere.
Am Abend gab es dann zum üblichen "Grillabend/ Buffet" die Siegerehrung. für Platz Neunzehn (ich +1) und 26 (drei andere) von 28 gab es leider nix.
Gelernt: Reifendruck ist Sauwichtig. Rennen fahren ist besser! Der beste Bremsakt war immer der, an dem der Verstand sagt "Bremse lösen und umlegen" und das Herz laut "Bremsen!!!!" schreit
DRITTER TAG.
Sonnig, windig 28 Grad und trocken
RUNDENZEIT Tag 3: 2:17.208
Heute standen nur zwei Turns ein 8 Runden Rennen aber auch mehr als zwei Stunden freies fahren auf dem Programm. Da mein eigentlich neuer Reifen aufgrund Luftdruckfehlern schon nicht mehr so toll aussah und in Rechtskurven leicht an Grip verlor ließ ich für das Rennen tatsächlich einen Turn ausfallen.
Die Einteilung der Rennen erfolgte 1. erste Hälfte der schnellen 1000-er, 2. 600-er und hintendran die 750er, 3. die langsamere Hälfte der 1000-er.
Mein Glück war das meine bis dahin beste gezeitete Runde nur für die "langsame Gruppe" gereicht hat, allerdings für Startplatz zwei! Vor mir ne olle GSXR1000 ( K1 oder so) . Nach dem, wie auch im ersten Rennen, fliegenden Start kam wie es kommen musste und ich überholte sie schon auf bzw. kurz nach Start/ Ziel.
Mein Tageshighlight war dann mein Rennsieg. Mein Kumpel hatte nach Startplatz 14 wesentlich mehr Spass im Rennen. Er kam nach etlichen Überholvorgängen nach mir ins Ziel, was unsere Siegeslaune nochmals steigerte, zum Trost hatte der Sack die schnellste Renn-Runde, 0,3 Sekunden schneller als ich. Wir beide hatten im Rennen unsere schnellste Runde- aber ich den Pokal!
Im freien Fahren konnte ich dann den letzten Punkt auf meiner to do Liste abhaken....
Jetzt ist mein rechter angeschliffener Ellenbogen nicht mehr allein. Nach anfänglichen psychischen Problemen mit Linkskurven konnte ich die drei Tage nutzen und nun auch den linken anschleifen.
EDIT: Fotos gibt es in meiner Galerie, und zu Gelernt: Blickführung ist das A und O! Keine Ahnung wie die Profis die Strecke da noch Zentimetergenau nutzen können.
Insgesamt standen dann 102 gezeitete Runden auf der Uhr, plus das Endurance mit ca 25 Runden oder so. Verbrauch lag bei nur etwa 17 Liter auf 100 km.
Ich habe bestimmt etwas vergessen, aber dafür gibt es ja dann die Edit-Funktion.
Ganz großes DANKE nochmal an Mario @Lotsche für die geliehenen Reifenwärmer