HHR 300 Meilen 2020

Kaum sind 2 Jahre vergangen, stehen am Dienstag die 2020-er 300 Meilen an

Lotsche und ich werden starten, in 2 verschiedenen Teams.

Lotsche mit Micha aus dem R1-Club in der GP2 (600-er)

Und ich werde mit Dino, einem Kawa-Fahrer in der GP1 ( 1000-er) mein Glück versuchen

Zuletzt war ich 2004 am HHR, ich bin gespannt, ob ich die Linie noch finde.
Bei meiner Aprilia habe ich noch längere Übersetzung verbaut und den Kühlkreislauf optimiert, kurzen Kreislauf ausgebaut und Lüfter manuell zuschaltbar - bei den zu erwartenden Temperaturen sicher nicht verkehrt!

Dann morgen noch die letzten Vorbereitungen - neue Reifen montieren, viiieel zu Trinken einpacken und die Originalanlage für die RSV nicht vergessen

Wir werden uns dann sicher mal melden aus Hockenheim...

Konstant wird man bei Langstreckenturns automatisch.

Aber kannst du jetzt schon 40 Minuten am Stück fahren, Steven?

Kurz auch mein Senf noch zu den 300M:

Nach einem feucht-fröhlichen Planungsabend im letzten Oktober in Rijeka konnte mich unser Mitstreiter Dino überreden, gemeinsam die300 Meilen zu fahren.

Nach 15 Jahren sollte ich somit an die Ursprünge meiner "Racer-Karriere" zurückkehren, zum Hockenheimring.
Irgendwie hat es sich solange nicht mehr ergeben, obwohl HHR nur knapp 270 km entfernt ist.

Ich hatte am Vortag das Montagsabendtraining gebucht, um mich mit der Strecke wieder vertraut zu machen.
Also bin ich gegen halb 12 losgefahren, 3 Stunden Fahrzeit sollte locker reiche, so dass ich gemütlich vor dem Abendtraining eintreffen würde.
Nun kann ich mich auch wieder erinnern, warum ich die A6 ab Nürnberg nach Westen so hasse!
Es ging relativ zäh, aber über eine Stunde weiträumige Umfahrung bei Neckarsulm hätte es nicht gebraucht.

Gegen 16 Uhr traf in dann am HHR ein, die Kollegen hatten schon im Fahrerlager die Pavillons aufgebaut und ich konnte gleich einziehen.
Dann auch noch Lärmmessung...ich habe an meiner RSV eine Arrow-Komplettanlage, für HHR eine DB-Eater eingebaut, aber zur Sicherheit noch eine komplette Serienauspuffanlage bei Ebay gekauft, man weiß ja nie... die Messung ergab dann bei knapp 6000 u/min 96 dB - passt!

Und dann ging kurz nach 17 Uhr raus auf die Strecke, das war ideal zum Einfahren, obwohl es immer noch affenheiß war - aber wir haben uns das selbst so ausgesucht
Man hört ja immer wieder die wildesten Geschichte von den Montagstraining, aber ich fand es nicht ungewöhnlich,
Das ist halt freies Fahren mit teilweise sehr eigen interpretierten Linien, erinnerte mich an die Dreier-Veranstaltungen...
So fuhr ich dann 4 Turns bis kurz vor 20 Uhr, dann wurde es dank meines dunklen Visiers schwierig, die Einlenkpunkte , speziell Ende S/Z, noch zu erkennen.
Das klare Visier lag in meiner Transportkiste , sicher und wohlverstaut

Abends dann natürlich Grillen, einige leichte Weizen und der altbekannte" Boxentalk" mit Micha und Dino

Dienstag vormittag hatte ich zusätzlich auch noch drei Gruppenturns gebucht, ganz einfach, um Fahrzeit zu haben für das grosse Rennen
Ich werde zwar kein Fan mehr vom HHR werden, aber z.B. die Parabolika hat schon was...

Gegen 13:30 war dann der Start zu den 300 Meilen, wir hatten Startplatz 55 von knapp über 60 Teams.
Wir nahmen Aufstellung in der Boxengasse und dann gings in die fliegende Startrunde und die war wirklich flott, ich musste gleich zu Anfang abreissen lassen.
Aber in der Ruhe liegt die Kraft, wir wollten ja jeweils mind 35 Minuten fahren...
Somit fuhr ich meinen ersten Turn und wurde auch relativ bald überrundet - aber die schnellen Jungs und Mädels wissen eben, was sie machen und ich konnte durchgängig meine Linie fahren, ohne irgendwelchen knappen Geschichten.
Dann hielt ich nach ner guten halben Stunde mein Beinchen raus, Zeichen zum Wechsel in der übernächsten Runde - Dominik konnte mich allerdings nicht erkennen...
Also dauerte der Wechsel etwas länger, da wir ja im Fahrerlager standen.
(Lotsche hatte Recht mit der Box )

Dino fuhr dann konstant 50 Miunten durch und machte ein paar Plätze gut - Dominik gab mir Bescheid und wir wechselten wieder, diesmal am vereinbarten Punkt, Boxenausfahrt.

Ich fand mich im laufenden Verkehr gleich wieder gut zurecht und kam gleichmäßig ins Fahren und dann - wie von Lotsche schon beschrieben - der Motorplatzer nach der Spitzkehre.
Zum Glück für mich ging das gelb-rote Lichtsignal genau in dem Moment an, als ich in die schnelle Rechts nach der Spitzkehre einlenken wollte.
Ich nahm Gas raus, hatte aber trotz aufrechter Geradeausfahrt ein schlingerndes Hinterrad.
dann war auch schon Rot, also an der Unfallstelle vorbei (ich hoffe, den Kollegen am Boden hats nicht zu schwer erwischt) und in die Boxengasse zur Neuaufstellung.

Da eine längere Pause zu erwarten war, wollten Lotsche und ich zurück ins Fahrerlager, aber die Regeln lassen das nicht zu.
Haben wir auch vorher so gewusst, da will ich dem VA keinen Vorwurf machen und die erste Aufregung von Lotsche legte sich dann auch wieder.

Ingesamt hatten wir 40 Miunten Unterbrechung, das machte richtig Laune - langsam durchgaren in voller Montur an der Boxenmauer, aber Dominik hat uns dort gut versorgt mit Wasser und Reifenwärmern.

Dann endlich Neustart aus der Boxengasse.

Ich hatte noch Sprint für ca. 30 Minuten im Tank und wollte auch solange fahren, aber nach der Zwangspause wollten meine alten Knochen nicht mehr so ganz mitspielen. Ich konnte noch gut 20 Minuten fahren, dann wurden die Schmerzen in der linken Hüfte zu stark.
Also wieder Beinchen raus, wieder erkannte mich Dominik nicht, wieder Transponderwechsel im Fahrerlager

Dino fuhr dann das Rennen bis 17 Uhr zu Ende und wir wurden schließlich 49. von 61 Startern.

Mein Fazit:
Hockenheim wird nicht mehr meine Lieblingsstrecke.
Wir 4 sind alle sitzengeblieben
und wir hatten trotz der Hitze auch Spass!

PS: die Heimfahrt dauerte dann gut 2 1/4 Stunden und war deutlich entspannter als die Anreise

Jetzt hoffe ich nur noch, dass wir im Oktober nach Rijeka können...

Und noch zum Thema technische Abnahme:
aktuell bei so einer Veranstaltung wie 300M sehe ich es auch nicht unbedingt erforderlich.
Aaaber grundsätzlich sollte bei jedem Hobbytraining eine technische Abnahme erfolgen.
Natürlich können nicht alle Mängel entdeckt werden, aber auch so wird immer wieder bemängelt und muss nachgebessert werden - nicht ohne Grund.
Ich habe in meiner langjährigen Zeit bei Rennstreckenterminen selbst schon genügend Mist gesehen.
Man braucht nur in den diversen Foren etwas querlesen, da sind lauter Profischrauber, die gar nie nicht eine Werkstatt brauchen und dann scheitert es oft an den einfachsten Dingen.
Und wie oft werden noch Räder nach der technischen Abnahme gewechselt, da ist der VA dann eh raus...